Lehren & Lernen im digitalen Wandel

Digitalisierung prägt alle Lebensbereiche – sie ist ein zentraler Teil unserer Gesellschaft geworden.  Besonders die Coronakrise hat der Digitalisierung einen ziemlichen Schub verliehen – in fast allen Lebensbereichen. In Sekundenschnelle mussten Unternehmen und Schulen homeoffice/homeschooling-tauglich gemacht werden. Auch im Bildungsbereich haben sich die Anforderungen verändert – und den Nachholbedarf deutlich gemacht. Das beginnt bei Geräten und Infrastruktur in den Schulen und Zuhause bis hin zu Anwendungen wie Lernplattformen, Unterrichtssoftware, Kollaborations-Tools und dergleichen. Gleichzeitig bietet dieser Bildungswandel auch Chancen.

Ein Umdenken findet statt. In Österreich will man bis zum Jahr 2024 das digitale Lernen in den Schulen fest verankern. Dazu braucht es Ausstattung an Geräten und Infrastruktur, die passende Software und kompetente IT-Partner. Auch in didaktischen Konzepten und Ausbildungsplänen muss das digitale Lernen seinen festen Platz haben.

 

Digitaler Wandel im beruflichen Kontext

Der digitale Bildungswandel ist nicht nur in Schulen in den Mittelpunkt gerückt. Unternehmen mussten in Kürze ihr Aus- und Weiterbildungsprogramm auf online umstellen. E-Learning ist deshalb auch im beruflichen Kontext zu einem zentralen Thema geworden.

Unternehmen brauchen neben Infrastruktur und Ausstattung die passenden Anwendungen und Tools. Und das Know-how, wie Wissen über die Distanz vermittelt wird, sei es durch externe Weiterbildungsangebote oder durch interne Trainings und Coachings, die durch Kolleg:innen durchgeführt werden. Dazu müssen auch die persönlichen Umstände und Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter:innen, im Homeoffice oder telearbeitend, und deren technische Ausstattung berücksichtigt werden.

 

Tipps für die Lehr- und Lernpraxis

Videobasiertes Lernen (wie in Form von Webinaren oder Tutorials) stellt für Unternehmen eine kostengünstige Variante dar, um Wissen zu vermitteln. Zudem können Mitarbeiter:innen im eigenen Tempo digitale Inhalte erarbeiten, und das auch zeit- und ortsunabhängig. Video-Learning lässt sich für die Schulung des eigenen Teams wie auch für Kunden und Partner einsetzen. Je nach Länge können hier die Inhalte zwischen kurzen Microlearning-Videos und langen Anleitungsschulungen variieren. Komplexere oder erklärungsdürftige Themen werden am besten in Webinaren bzw. Live-Demos vermittelt, hier besteht auch die Möglichkeit zu Feedback oder Rückfragen.

Durch den Einsatz von Lernmanagement-Systemen können Teilnehmer:innen und Weiterbildungsinhalte organisiert sowie Lernfortschritt und absolvierte Weiterbildungen verwaltet werden. Für den Live-Unterricht bzw. Webinare bieten sich Video-Conferencing-Systeme an. Microsoft Teams hat sich als bewährtes Tool in Unternehmen etabliert, da User:innen gleichzeitig an Dokumenten arbeiten und weitere Office-Apps ganz einfach integriert und dienstübergreifend genutzt werden können. Zudem stellt die Microsoft-Umgebung für viele eine vertraute Oberfläche dar, die keinen zusätzlichen Einarbeitunsgaufwand erfordert.

Denken Sie auch daran: wer ist Ihre Zielgruppe, für wen möchten Sie das wissen aufbereiten und vermitteln? Wie ist der Wissenstand? Was soll erreicht werden? Je besser Sie die Zielgruppe kennen, desto eher können Sie digitale Lerninhalte erstellen und vermitteln. Denken Sie auch an die technische Ausstattung und Infrastruktur nicht nur im Unternehmen, sondern auch bei der Telearbeit.

 

Schüler:innen gestalten Bildungswandel mit

Digitaler Bildungswandel – Diesem besonders aktuellen Thema nahmen sich drei Schüler:innen der HLW-FW Zwettl (NÖ) im Zuge ihrer vorwissenschaftlichen Arbeit an. Die Maturanten Kerstin Hirsch, Isabell Rauscher und Pascal Bruckner gestalteten die innovative Lernplattform MILLIARIUM, um digitale Bildungsinhalten altersgerecht zu vermitteln.

Für den Praxisteil der Arbeit stand dem dreiköpfigen Projektteam MP2 IT-Solutions zur Seite. Als Digitalisierungsexperte mit langjähriger Erfahrung im Bereich Web- und Software-Entwicklung fand man in MP2 IT-Solutions den idealen Kooperationspartner. Der Praxisteil wurde von Gerlinde Macho, MP2-Unternehmensführung, betreut, seitens der Schule von Dipl-Päd. Isrun Bolomsky, BEd.

Am 1. Juli wurde das Konzept der Lernplattform MILLARIUM im Zuge der Abschlussveranstaltung vorgestellt.

 

Durch das Programm führte das Projektteam. Im Anschluss gab es ein Experten-Gespräch, ua mit der Betreuungslehrerin und Diplompädagogin Isrun Bolomsky, BEd, dem Oberstudienrat Gerhard Schenk, Direktor HLW-FW Zwettl sowie Gerlinde Macho von MP2 IT-Solutions, die den Praxisteil der Diplomarbeit betreute. Da der digitale Bildungswandel ein bedeutendes Thema sowohl in Schule als auch in der Wirtschaft ist, nahmen an der Veranstaltung und am Experten-Gespräch auch Bildungsgemeinderätin Gisela Eigl, Bezirksvertreterin von Frau in der Wirtschaft Silvia Schaffer und Birgit Trojan, Obmannsstellvertreterin des Wirtschaftsforums Waldviertel teil. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass digitale Tools eine wichtige Stütze für Lernen und Lehre sind und die Zukunft noch viel bereit hält, damit Anwender:innen bestmöglich unterstützt werden.

 

 

Hier gibt's die Broschüre zum Schulprojekt:
"Bildung im digitalen Wandel".

pdf

Glossar zum Thema digitaler Bildungswandel

Bei all den Konzepten und Begriffen verliert man schnell den Überblick. Um eine gemeinsame Sprache zu finden und das Verständnis zu fördern, haben wir die gängige Begriffe zum digitalen Lernen zusammengefasst.

 

Blended Learning

Blended Learning, auch hybrides oder integriertes Lernen genannt, ist ein Lehrkonzept, das Präsenz- und Online-Settings kombiniert und zu einem ganzheitlichen, nachhaltigen Gesamtkonzept verbindet. Die Stärke des Konzeptes liegt in der Ausrichtung an die Lernenden und ihre Bedürfnisse. 

Distance Learning

Beim Distance Learning oder Fernunterricht setzt eine überwiegend räumliche Trennung von Lehrenden und Lernenden voraus. Im Rahmen des Distance Learnings können Präsenz und E-Learning-Formate wie beispielsweise multimediale Lerninhalte in Form von Audio und Video (auf Datenträgern oder webbasiert) sowie analoge Lernunterlagen und auch Präsenzeinheiten zum Einsatz kommen. 

E-Learning

E-Learning bezeichnet elektronisch unterstütztes Lernen, bei dem alle Formen von digitalen Medien zum Einsatz kommen können. E-Learning basiert somit auf unterschiedlichen Technologien, darunter multimediale Lerninhalte und Lernspiele, Lernplattformen, Einsatz von Videokonferenzsystemen zur Wissensvermittlung uvm. 

Homeschooling

Form der Lehre außerhalb der Schule bzw. Bildungseinrichtung, in der Regel werden im Homeschooling die Schüler:innen zu Hause durch die Eltern oder Privatlehrer betreut. 

MOOC Massive Open Online Courses

MOOCs sind webbasierter Kurse oder Vorträge, die sich aufgrund von fehlenden Zugangs- und Zulassungsbeschränkungen an ein großes Publikum richten. MOOCs werden in der Regel von Hochschulen und Bildungseinrichtungen angeboten und richten sich an Teilnehmer:innen mit unterschiedlichem Bildungshintergrund.  

Virtuelles Klassenzimmer

Virtuelles Klassenzimmer ist eine Software-Lösungen für die speziellen Anforderungen des E-Learnings in einer Gruppe. So kann Live-E-Learning für alle Teilnehmer:innen gleichzeitig stattfinden, auch wenn Lehrende und Lernende räumliche voneinander getrennt sind. Mit Webcams und interaktiven Whiteboards kann ein Klassenzimmer-Situation simuliert werden, durch Datei-Sharing können Schüler:innen gemeinsam an Dokumenten arbeiten. 

Learning Management Systems

Mit Learning Management Systemen oder Lernplattform dient der Organisation von Lehre und Lernen. Damit können Nutzerdaten verwaltet und Medien bzw. Lerninhalte erstellt, verwaltet und verteilt werden. 

Flipped Classroom

Ist ein didaktisches Konzept, beim statt dem traditionellen Frontalunterricht auf digitales Selbststudium gesetzt wird. So können sich Lernende im eigenen Tempo mittels Video- und Audiomaterial Lerninhalte aneignen. Im Präsenzunterricht kann dann auf die Inhalte noch einmal vertiefend eingegangen werden. 

Open Educational Resources

Die in den offenen Bildungsressourcen bereitgestellten Materialien sind offen lizenziert, das heißt, sie können von Lehrenden frei ausgewählt, verwendet, adaptiert und kombiniert werden. Sie sind in allen Medienformen – analog und digital erhältlich. Bildungsinhalte unkompliziert, frei zugänglich und kostenlos verfügbar, was auch zu einer Demokratisierung des Wissens und Chancengleichheit beitragen kann. 

Gamification

Hier werden spielerische Elemente in einen spielfremden Kontext angewendet. Durch den Einsatz dieser Spielelemente kann die Motivation gesteigert werden, auch aufgrund der Emotionen, die Spiele in den Menschen auslösen. Lernspiele begegnen uns bereits im Kindesalter, auch im Jugend- und Erwachsenenalter kann in der Bildung der Anteil und die Form von Spielelementen unterschiedlich ausgeprägt sein. 

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